Als Servicetechniker bin ich fast täglich im Berliner Stadtgebiet für unsere Kunden unterwegs. Über die Technikereinsatzplanung erhalte ich jeden Morgen rund sieben bis zehn Aufträge, die in der Regel über das gesamte Stadtgebiet verteilt liegen. Ein kurzer Blick in die Beschreibung erleichtert die gedankliche Vorbereitung auf den Kunden. Außer einem Namen, der Adresse und Problembeschreibung weiß ich meist nicht, was mich vor Ort genau erwartet: Wie ist der Kunde gelaunt? Wie lange wartet er schon auf den Techniker? Sind Haustiere oder gesundheitlich angeschlagene Personen mit in der Wohnung?
Aufgrund der einzuhaltenden Schutzmaßnahmen lege ich noch vor dem ersten Klingeln den Mundschutz und Einmalhandschuhe an. Für alle Fälle habe ich eine kleine Flasche Desinfektionsmittel in der Tasche. In den ersten Tagen musste ich mich erst daran gewöhnen, mit den neuen Vorgaben umzugehen. Atmen und sprechen fallen mit dem Mundschutz schwerer und auch das Fingerspitzengefühl leidet in den Handschuhen etwas – doch nach ein paar Tagen komme ich inzwischen gut damit klar.
Die eigentliche Störungsbeseitigung verläuft gerade anders als vor Covid-19. Man ist immer wieder bedacht, den empfohlenen Abstand einzuhalten und muss in einigen Fällen auch den Kunden daran erinnern. Vor Corona schauten mir ältere Kunden und Kinder sehr oft und interessiert über die Schulter, sodass ich mich manchmal kaum mehr bewegen konnte. Nun heißt es auch mal energisch und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl darauf hinzuweisen bitte eineinhalb Meter Abstand einzuhalten, ohne den Kunden damit zu verärgern.
Wenn der Auftrag erledigt ist, heißt es am Fahrzeug erst einmal „ablegen“ und Hände waschen. Dann geht es ab zum nächsten Kunden. Der Wasserkanister ist für die Desinfektion unser ständiger Begleiter im Fahrzeug geworden, genauso wie Mundschutz und Handschuhe.
Am Ende eines Tages reinige ich vorsichtshalber noch das benutzte Werkzeug. Nach nunmehr gut einem Monat mit Corona kann ich sagen, dass nicht ein Auftrag von mir wegen der Infektionsgefahr abgebrochen werden musste. Die Vorsicht ist aber bei jedem Einsatz zum ständigen Begleiter geworden. Sollte ich ausfallen, müssen meine Kollegen im Service meine Aufträge mit bearbeiten, was eine zusätzliche Belastung wäre.
In diesem Sinne: Bleibt gesund und seid vorsichtig!